Zwei Dinge
Zwei Dinge zeichnen
mich als Dichter aus
Ich mag Psychologie
und ich bin bequem
Psychologische Romane gibt es
Das Innenleben von Theaterfiguren gibt es
Das lyrische Ich gibt es
das leugne ich nicht
Es spricht sich in Bildern
und oft gewagten Metaphern aus
erscheint als eigenständiges Ego
aber eher selten im Gedicht
Ich jedoch mache das gern
aus besagter Bequemlichkeit
Allein in diesem Gedicht
brachte mir das schon sieben Strophen
Und es gibt keinen Grund
jetzt damit aufzuhören
Ich halte einfach fest
was mir heute passierte
Ich saß lethargisch am Schreibtisch
als ich eine Nachricht erhielt
Ein Dichter den ich bewundere
schickte mir ein Gedicht
Beschreibe ich die Wirkung
seines Gedichts auf mich
habe ich selbst ein Gedicht
denke ich und spüre den Drang
Bilder zu finden für mein Gefühl
und diese Antwort an ihn
Ich nehme den Fotoapparat
und gehe hinaus
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