Das Buch Daniel
Es ist ein Stoppelfeld, in das ein schwarzer Regen fällt.
Georg Trakl
Es ist ein Arbeitsloser, der an sich arbeitet.
Es ist ein Kellner, der an der Oberfläche kratzt.
Es ist eine Altestelle in Paris.
Ich will Zeugnis ablegen, spricht der Schüler.
In sanfter Weise
sammle ich dein zerbrochenes Gesicht ein
und streiche über dein hartes Haar.
Ich war dein Freund, dein Schulfreund, Daniel.
Dein Standbild ragt aus meinem Sentiment.
Ich, Frank, sah ein Gedicht in der Nacht
und siehe wir saßen in geklauten Einkaufswagen
Und rollten durch die Wohnung, selbstgekochte
Erbsen essend. Wo bist du, Vater?
Die rauen Rädchen auf dem schönen Parkett.
Danach sah ich in dem Gedicht in der Nacht
zwei Jünglinge auf einer Parkbank
singen von großen Dingen. Und wohin
sie sprangen, ward eine neue
Parkbank aufgestellt wie ein Thron.
Wer vorüber ging, hob seine Augen auf.
Und als ich dies Gesicht sah, das ich gerne
verstanden hätte, siehe da stand einer
vor der Spiegelfolie einer Ladentür
und hörte unser geflüstertes Gebot in seinem Ohr.
Und er erschrak, denn er hatte keine Einsicht
von außen nach innen.
Deine fliehende nackte Mutter,
die ich gesehen habe, als ich die Treppe heraufkam,
bedeutet die Zeit, da Lothar und Matthias
in ihren ungerechten Jacken vor dir tanzten.
Und ich, Daniel, war erschöpft und lag einige Jahre krank.
Danach stand ich auf
und verrichtete meinen Dienst beim König.
Ich blieb allein und sah dies große Gesicht.
Ich stehe vor dem Laden und höre
seine Rede durch den Spiegel.
Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin?
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